Einzigartige 100 Billionen Zellen
Ja, wir alle sind einzigartige Zebras. Vielleicht hast Du schon mal von dem Vergleich mit dem Zebra gehört. So wie das Streifenmuster des Zebras ist der Fingerabdruck des Menschen auch einzigartig. Selbst der Fingerabdruck von eineiigen Zwillingen unterscheidet sich. Alles an Dir ist einmalig: Körper, Geist, Atmung und damit auch Dein Denken, Fühlen und Bewegen.
Immerhin bestehst Du aus ca. 100 Billionen Zellen. Das ist eine 1 mit 14 Nullen. Aneinandergereiht könnten sie mindestens 50-mal die Erde umwickeln. Alleine die Nervenzellen machen schon 86 Milliarden aus. Viele Zellen erneuern sich im Laufe unseres Lebens immer wieder. Die Deines Skeletts erneuern sich beispielsweise alle 10 Jahre, bis der Alterungsprozess diesen Lebenszyklus verlangsamt. Die Zellen der Lungenbläschen leben sogar nur einige Tage.
In Anbetracht der unvorstellbaren Menge an Zellen ist es kein Wunder, dass Du einzigartig bist oder?
Ich möchte das an einem körperlichen Beispiel weiter verdeutlichen. Schaust Du Dir typische Anatomiebilder oder die Skelett-Modelle an, entsteht der Eindruck, als ob es eine genormte Form gibt. Als ob die 214 Knochen, 650 Muskeln, 400 Sehnen und 212 Gelenke bei jedem gleich aussehen.
Oberschenkelknochen
Anhand der hier skizzierten Oberschenkelknochen kannst Du sofort deutliche Unterschiede erkennen. Das sind normale Variationen. Natürlich würdest Du auch bei der Hüftgelenkpfanne und allen anderen Knochen bzw. Strukuren Unterschiede feststellen. Manches Mal sind sie marginal und manches Mal eben offensichtlicher.
Spinnen wir das Szenario weiter, kannst Du Dir sicherlich gut vorstellen, dass der Bewegungsbereich von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann. Die Hüftbeweglichkeit wird begrenzt durch Deine Knochen – Oberschenkelhals und Hüftgelenkpfanne. Egal wie viel Du Dich dehnst, Yoga übst und in die eine oder andere Haltung wie die vollendete Vorbeuge oder den Lotussitz zwingst. Du kommst maximal soweit, wie es Dein einzigartiges knöchernes Gerüst hergibt. Wohingegen Limits, die durch mangelnde Bewegung und Muskel-Disbalancen entstanden sind, kannst Du sehr wohl wieder verändern. Wichtig ist, zu unterscheiden, wo sind es hausgemachte Grenzen und wo sind es Deine funktionell Natürlichen.
Einzigartig
Deine Limits wahrzunehmen und sie anzunehmen ist Yoga. Wo es sich unangenehm oder sogar schmerzhaft anfühlt, solltest Du die Yoga-Elemente abwandeln oder meiden – zumindest vorübergehend. Liebevoll und mit Geduld kannst Du Deinen möglichen Bewegungsspielraum im schmerzfreien Bereich nach und nach wieder erweitern. Aus dem Blickwinkel der Yogatherapie gibt es nur den Yoga, der sich an Deinen ganz eigenen Möglichkeiten und gesundheitlichen Herausforderungen anpasst.
Manche Asana oder Atemübungen sind unfunktionell und schaden häufiger. Sie werden in der Yogatherapie sowieso ganz gemieden, wie beispielsweise Schulterstand und Pflug. Sie belasten die Halswirbel und der Druck auf die Halsschlagadern ist extrem.
Yoga-Fazit
Übe Yoga stets so, dass es sich an Dich anpasst. Das geht auch im Yogakurs. Ein erfahrener Yogalehrender bietet Dir entsprechende Varianten an. Manches Mal sind es nur Nuancen, die das Zuviel an Spannung herausnehmen. Auf Dauer profiterst Du davon, Yoga auf Dich auszurichten und nicht umgekehrt.